Select Page

Wir haben bei Shlomo vor ein paar Tagen Uri kennengelernt. Uri ist 27 und hat jahrelang in einer Firma in Portugal gearbeitet, die auf Energie und Landentwicklung spezialisiert ist. Wir haben ihm von unserem Projekt erzählt und er sprudelte direkt vor Ideen, besonders begeisterte ihn unsere Wasserquelle sowie die enorme Steigung von über 350 Metern auf unserem Land.
Uri, seine Freundin und Jonathan machten sich heute Vormittag von Alya/Shlomo auf den Weg zur Finca. Dort stellte sich eine Truppe zusammen, die die gesamte Finca einmal ablaufen würde, um Ideen und Erfahrungen der beiden zu erörtern. Mit dabei waren Daniel, Jonathan, Hoche (den schreibt man bestimmt anders, ich weiß aber nicht wie. Er ist ein Tico und kommt aus der Gegend. Seiner Familie gehören die Ländereien um unsere Finca. Super netter Kerl), Steve, Uri und Alita.
Auf dem Weg zum Permakulturgarten kamen wir an unseren ersten Versuchen einer Toilette vorbei. Dort erklärte uns Uri, dass wir super einfach einen Septic Tank bauen und erweitern könnten, um Gas zum Kochen und “Heizen” herzustellen. Ein SepticTank ist im Prinzip… ein großer Tank zum Scheiße sammeln. Wortwörtlich. Jetzt sollte man aber nicht nur den Anusabfall dort hineinleiten, sondern außerdem Essensreste (Kompostmaterial) und Tierdung. Für 10 scheißende Personen sollte der Tank etwa 20.000 Liter umfassen. Platziert am besten in der Sonne mit wenig Schatten. Oben am Tank wird wie ein Schlauch angeschlossen, aus dem dann das Gas entnommen werden kann.
Das schöne ist, dass der Tank im besten Fall nie entleert werden muss, da sich alles „Feste“ über Bakterien etc. verflüssigt. Oben lässt man das Wasser einfach in ein Naturfilter heraus schwappen, der aus Steinen, einer Sediment- und anderen Schichten besteht. Hinten kommt sehr sauberes Wasser raus (welches wir trotzdem erstmal nur fürs Beet nutzen ;-).
Kurz darauf kamen wir an dem alten Wassertank an, welcher über 20 Jahre jetzt unsere Nachbarn und die lokale Schule mit Wasser versorgt hat.
Der Schlauch von der Quelle bis zu diesem Tank bemisst sich locker auf 700 Meter, leider ist er mittlerweile undicht und es kommt kein Wasser mehr unten an. Wir sind den Schlauch schon etliche male abgelaufen und haben ihn repariert, ein Großteil verläuft jedoch unterirdisch und wir finden nicht alle undichten Stellen.
Weiter ging es zum Hängemattenplatz. Diesen Namen müssen wir dringend loswerden – er ist viel zu lang. Evtl. nennen wir ihn einfach „Hamaca (-lugar)”, was der spanische Name dafür wäre. Alternativ Karibik (-Platz), da die Aussicht ziemlich geil ist da. Wobei wir natürlich nicht auf der Karibik, sondern der Pazifikseite sind… Egal, zurück zum Thema: An diesem Platz müssen letztendlich die ersten Sachen zusammenführen, wie der Wasserzulauf, eine Energieproduktion, eine Straße, sinnvollerweise Internet etc. Wir haben ein paar der Themen angesprochen wie z.B. den gemeinschaftlichen Furz Sack (Septic Tank), Energieproduktion und wie wir andere Herausforderungen lösen können. Mehr über unser geplantes Rancho könnt ihr bald hier erfahren. Hier ein paar Bilder des Ortes:

Nun gut, weiter den Berg hinauf. Wir sahen uns ein paar weitere tolle Plätze für zukünftige Ideen an und genossen die tolle Aussicht, sprachen über viele Projekte und planten wie er uns wann helfen kann.

Weiter gings in Richtung Quelle, durch eine wirklich tolle Flora und Fauna auf unserem Land. Zum Glück läuft selbst jetzt zur Trockenzeit Wasser aus der Quelle raus, welche sich auf etwa 75 % Höhe des Landes befindet. Von dort aus bis zum Permakulturgarten bzw. dem Camp haben wir einen Höhenunterschied von beeindruckenden 250 Metern.
Die Quelle besteht aus aktuell 2 sogenannten Auffangbecken, welchen man ihr Alter ansieht. Aktuell entspringen den Becken etwa 12 Liter pro Minute.

Der Bereich der Auffangbecken muss vergrößert und ausgebaut werden, das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn das erledigt ist, müssen wir noch den Schlauch ersetzen, vermutlich mit einem stabileren Rohr um einen besseren Druckaufbau generieren zu können. Von dort werden wir den Schlauch zuerst auf die höchst benötigte Position führen und 3 Ausgänge einplanen: die Häuser ganz oben, das CommUnity Rancho weiter unten sowie die Permakultur und die Energiegewinnung unten.
250 Meter Höhenunterschied bedeuten theoretisch 25 Bar Druck. Das ist viel. Richtig viel. Wir könnten mit mehreren Generatoren eine Menge Energie damit gewinnen – dauerhaft.
Hier noch ein paar Bilder des aktuellen Schlauchs. Den “Baustil” nennt man hier frei “Tico Style” 😀

Um zurück zukommen liefen wir einfach dem Flussbett nach, welches uns nach ein paar hundert Metern, einigen tollen Badeplätzen und vielen Tieren schließlich zurück zum Camp führte. Dort gab es für uns vorbereitetes Essen von Alina und Tarek.
Der gesamte Bau der Anlage inkl. der Quellenfassung, der Leitungen und ein paar kleinen Generatoren wird uns um die 5-7.000 $ kosten. Stromkabel nicht inbegriffen.
Zwei sehr große Punkte für uns konnten wir damit heute lösen.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Uri.